Sonntag 29. März 2020 Teil 1
Der Sonntag bietet sich stets zu einem Spaziergang durch die Dörfer an, ungezwungen und eher privat. Meist begleitet mich Joao Ndumba, der mir bei Verständigungsproblemen hilft. Neben Englisch und Afrikaans spricht er noch fünf Stammessprachen.
Erste Station ist das Dorf Otjolo. Hier wohnen hauptsächlich Vertreter des Stammes der hai//om.
Andere Hausgärten dienen ausschließlich der Versorgung, z. B. wie hier Mais.
Sippora ist bei Ombili in die Grundschule gegangen, hat Abitur gemacht und auf der Polizeihochschule studiert. Nun arbeitet sie in Windhoek und hat sich um ein juristisch orientiertes Zusatzstudium beworben. Dennoch hat sie nach wie vor ein Bein bei Ombili und baut sich gerade dieses neue Haus mit drei Zimmern.
Peter war gerade bei Sipporas Familie zu Besuch. Er arbeitet in der Druckwerkstatt. In der Freizeit stellt er sehr eigenwillige Mobiles her und auch kleine Holzkästchen mit Stachelschweinporsten verziert, sowie Knochenköcher mit Pfeilen und Bögen.
Auch das gibt es, ein Überbleibsel aus einem Förderprojekt aus den 1990er Jahren. Klärgrube zu einem Sanitärgebäude. Die Abflußleitung hatte nicht das richtige Gefälle. Der Sanitärblock verfällt und die Grube ist in sich zusammen gefallen. Hier haben wir ein Beispiel für ein von mir früher erwähntes Infrastrukturprojekt, dass jetzt in der Zeit der Ombili-Finanzkrise ohne zusätzliche Mittel in Anfriff benommen wird.
Der Spaziergang ist zwar noch nicht abgeschlossen. Aber auf Grund unserer Internetprobleme und der vielen Bilder werde ich erst einmal eine Pause einlegen. Wir wandern also später weiter.
Mit besten Grüßen,
Rüdiger v. Versen