Ombili Reisebericht November 2018 Teil 2

Liebe Freunde Ombilis,

zu Beginn der letzten Woche hier von Ombili ein herzlicher Gruß aus dem heißen Namibia ins vorweihnachtliche kalte Deutschland.

Eben sind wir fertig geworden mit dem Packen von acht Paketen mit Kunsthandwerk, das gestern aufgekauft wurde.

Weil am Montag in Namibia Feiertag ist, gehen die Sendungen erst am Dienstag auf die Reise nach Deutschland.

Es sind wieder sehr schöne Stücke dabei, aber dazu schreibe ich später ausführlicher.

Heute am späten Vormittag kämpften die Frauen- und Mädchenmannschaft um den Sieg auf dem Fußballplatz. Bei Temperaturen bis 38 Grad ist die Kondition der Spielerinnen, die bis auf die Torhüterin barfuß auf dem internationalen Maßen entsprechendem Spielfeld agierten, absolut bewundernswert. Zwischenzeitlich wurden einige Spielerinnen der Frauenmannschaft ausgewechselt, um ihre Säuglinge am Spielfeldrand zu stillen. Letztendlich siegte die Mädchenmannschaft" Ombili Beauties"  nach hartem Kampf mit 3:1.

Für die Kinder läuft jetzt in der Ferienzeit ein von den Freiwilligen gemeinsam mit den Kindergärtnerinnen zusammengestelltes Beschäftigungsprogramm mit Musik, Sport, Malen, Filmvorführungen und als besonderes Ereignis Stockbrot am Abend.

 

 

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Der von der Ombili-Stiftung betriebene Kindergarten und ebenso die Vorschule nach Wegfall der staatlichen staatlichen Finanzierung, laufen sehr gut, wie man auch aus dem Bericht über die Abschlußfeier des Kindergartens entnehmen kann. Leitung und Anleitung der Mitarbeiter, Ordnung und Sauberkeit in den Räumen und ein stukturiertes auf die Altersgruppen abgestimmtes Bildungsprogramm bringen die Kinder gut vorbereitet in die Schule.

Die Schule ist derzeit eines der Sorgenkinder der Stiftung. Die vom Staat eingestellten und ihm unterstellten Lehrer und die Direktorin sind kaum motiviert, den Kindern engagiert die erforderliche Bildung zu vermitteln und ihren Lehrauftrag zu erfüllen. Einige Beispiele sind der desaströse Zustand des Schulgartens, obwohl es ein Unterrichtsfach "Agriculture" gibt, die schlechten Noten vieler Kinder, das Versäumnis, die guten Schüler der 7. Klasse rechtzeitig in den Sekundarschulen anzumelden u.a.m.. Dies wurde auch während der Frauentreffs in den Dörfern von den Müttern beklagt.

Am 6. Dezember lud ich gemeinsam mit Clemencia Geises, Mitglied des Ombili Boards und Mitarbeiterin im Ministerium für Geschlechtergleichheit und Kindeswohl und den beiden Freiwilligen die Frauen zu Treffen in den Dörfern ein. Am Vormittag kamen in Nepara und Olakula 37 Frauen zu diesem Meeting und am Nachmittag in Odjolo eine ähnliche Zahl. Im Mittelpunkt der sehr offenen Diskussion standen Fragen der Familien, Familienplanung, Kindeswohl,Zukunft der Kinder, HIV- Prävention, der Ombili-Codex sowie Probleme und Wünsche im eigenen Umfeld. Eine große Zahl der Frauen ist mit ihrer derzeitigen Kinderzahl zufrieden und wünscht eine sichere Kontrazeption, deren Realisierung ich gemeinsam mit dem Management organisieren werde.

Das Angebot weiteren Frauen in einem Nähworkshop das Nähen auch mit der Nähmaschine beizubringen, um für sich selbst etwas herzustellen, aber auch um Einkommen zu rekrutieren, wurde ebenfalls begrüßt. Es haben sich zahlreiche Frauen dafür in die Listen eingetragen. Vorgesehen ist ein Wochendkurs, gemeinsam durchgeführt von der Leiterin der Nähwerkstatt Regina Erastus und der Freiwilligen Lilly Herde. Diesem sollen wöchentliche Nähstunden in eigener Regie der San folgen.

Auch gab es Wünsche um Unterstützung mit Sämereien für Mais, Kürbisse,und Wassermelonen zum Anlegen weiterer Gärten um die Hütten. Am Ende baten die Frauen um eine Kirche, in der sie beten und ihren protestantisch-lutherisch geprägten Glauben praktizeiren zu können.Sie betonten jedoch, daß sie nicht von einer großen Steinkirche sprechen, sondern z.B.von einem überdachten Platz nur für ihre religiösen Anliegen. Nach unserer Rückkehr nach Deutschland werden wir versuchen, dafür geeignete Unterstützer zu finden.

Leider wissen wir nach wie vor nicht, wann unser Container, der seit dem 19. November im Hafen von Walvishbay steht, hier bei Ombili eintrifft. Dies ist sehr bedauerlich und jeder weitere Liegetag kostet der staatlichen namibischen Seite, die die Abwicklung hier im Land übernommen hat, viel Geld.

Zur Zeit ist wieder Cinema Day und es werden ebenfalls die Fotos von den Fußballspielen gezeigt.

Am Mittwoch findet in der Community Hall die Gemeindeversammlung statt.

Der bisherige Manager Klaas de Weet hat seine Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen beendet, bleibt aber weiter Mitglied im Ombili-Vorstand und Vorsitzender des Schul-Boards.

Die Aufgaben des Management wurden in verschiedene Bereiche aufgeteilt und gleichberechtigt vom bisherigen Mannagement Assistenten Joao Ndumba sowie Bets und Sakki van der Merve, die vor einigen Jahren bereits auf Ombili tätig waren, übernommen.

Leider konnten wir nicht wie vorgesehen am 1.Dezember mit den 35 besten Schülern der Klassen 1 bis 7 und den Vorschülern in die Etoscha Pfanne fahren. Der Ombili Bakki war noch inder Werkstatt und auch Klaas de Weet konnte seiner Zusage mit seinem Bakki mitzufahren, nicht folge leisten. Der Ausflug soll im Frühjahr nachgeholt werden.

Ihnen allen ein großes herzliches Dankeschön für Ihre vielfältiger Unterstützung.

Wir wünschen Ihnen eine schöne besinnliche Weihnachtszeit und für das neue Jahr Gesundheit und viele frohe Stunden und interessante Erlebnisse.

Und bitte bleiben Sie den San von Ombili weiter treu.

Mit herzlichen Grüßen
Dr. Frauke und Rüdiger von Versen