Kurzbericht vom 22.05.2020 – Wilder Hibiskus

Heute soll es einmal kein Bericht im üblichen Sinne sein, sondern eine Beschreibung eines wichtigen Produktes des Stiftungsgartens, und dies aus vielfältiger Sicht.  

Ich möchte Ihnen Roselle (Malve aus der Familie Hibiskus) etwas näher bringen.

Produkte aus Roselle waren seit vielen Jahren ein finanzielles Standbein für Ombili und darüber hinaus Nahrungsmittel für die San. Letztere verwenden die Blätter, wie anderenorts Spinat oder Kohl, für ihre Eintöpfe. Viele der Einwohner haben in ihren Gärten auch Roselle angepflanzt.

Die Stiftung hat vor Jahren zu Zeiten der damaligen Managerin daraus Tee, Marmelade oder Fruchtsirup hergestellt. Jetzt ist dieses Wissen etwas in Vergessenheit geraten. Wir arbeiten aber daran, alle drei Produkte wieder herzustellen. Geblieben ist erst einmal der Tee. Roselle ist ein Bio-Produkt, angebaut ohne den Einsatz von Pestiziten oder chemischem Dünger. Lediglich unser Gartenkompost hat den Boden verbessert.

In den letzten Jahren waren die Ernten leider kaum der Rede wert.  Die Ursachen konnten wir noch nicht genau ergründen.

In diesem Jahr waren das Wachstum und somit auch die Ernte überwältigend. Wir werden erstmals wieder in der Lage sein, Tee im größerem Umfang herzustellen, zu portionieren und im Kulturzentrum der Stiftung aber auch in Deutschland zum Kauf anzubieten. Insbesondere als kaltes Sommergetränk (mit einem Spritzer Zitrone und ohne Zucker) ist dieser Tee sehr gefragt, mit etwas Zitronengras schmeckt er noch besser.

Unser Freundeskreismitglied Ralf Werk hat dankenswerterweise die Etiketten aktualisiert und so die Verpackung möglich gemacht.

Hier bei Ombili steht ein Behältnis mit Roselle-Tee immer in meinem Kühlschrank.

Roselle säen wir im (deutschen) Frühjahr. Die Ernte ist eigentlich Ende Mai bis in den Juni hinein (hiesiger Winterbeginn). Der kontinuierliche Regen hat in diesem Jahr wahrscheinlich zu einer frühere Reifung geführt.