Sonntagsspaziergang Teil 2
Wir verlassen nun Otjolo und begeben uns in das Doppeldorf Olakula und Nepara.
Gleich am Eingang von Olakula finden wir Jonas Mise, unseren Champion im Schnitzen von großen und eigenwilligen Flußpferden
Martha war ganz in der Nähe. Sie hat es nicht leicht. Die Familienverhätnisse sind schwierig. Wir haben sie deswegen ins Internat (Hostel) aufgenommen. Eine Berliner Ärztin ist ihre Patin
Auch hier werden trotz Platzbeschränkung Hausgärten angelegt. Als wir im Jahr 2000 Ombili erstmals besuchten, gab es hier nur einfache Grashütten. In einer davon hatte gerade ein Frau entbunden. Verstarb in einer Hütte jemand, dann wurde sie abgebrannt.
Ein untrügliches Zeichen, dass die Regenzeit zu Ende geht, ist, dass die Einwohner das bis zu einem Meter hohe Gras entfernen.
Hygieneprogramm der Regierung, der Bau von Trockentoiletten.
Wir haben in den letzten zwei Jahren etwa 10 Wasseranschlüsse in die Dörfer gelegt. Allerdings wurde nicht bedacht, dass nicht alles Wasser in die Behälter fließt, so dass es zur Verschlammung kommt. Bei den hohen Temperaturen hygienisch nicht tragbar. Nun wird mit dem Bau von mit Steinen gefüllten etwa einen Meter tiefen Gruben unter dem Hahn begonnen, die schließlich mit aus Rundstahl geschweißten Gittern abgedeckt werden. Auch dies ein Infrastrukturprojekt, das keine zusätzlichen finanziellen Mittel erfordert.
Beispiel für Müllrecycling à la Ombili.
Auf Grund der regen Bautätigkeit, jede Familie baut zusätzliche Häuser in einer Art Gral, rücken alle näher zusammen. Manche Familien verfügen hier über bis zu fünf Häuser, einschließlich Küchenhaus.
Nepando SHIKANGA ist einer der exzellenten Schnitzer von Giraffen aber auch anderer Tiere. Er arbeitet freiberuflich in unserer Werkstatt für Kunsthandwerk, wo er gemeinsam mit Phillipus Shikongo aus Zwischenprodukten Mobiles, Halsketten und Schlüsselanhänger herstellt. Beide sind Profis beim Packen der Pakete für den Freundeskreis. Gibt es einmal nicht so viel zu tun, dann ziehen sie mit Machete und Axt in den Busch, um Dropper und Poles (Latten und Pfähle) zu schlagen.
Grüne Oase der Gral von Robert DAVID. Er ist Betreuer des Wohntraktes der Jungen im Hostel.
Damit wären wir nun am Ende unseres Sonntagsspazierganges. Viele Gespräche und Scherze aber auch der Austausch von Problemen liegen hinter uns.
Morgen, am Montag, werden wir uns der Herausforderung stellen und Mandarinenmarmelade aus den geretteten Früchten herstellen. Alos bitte alle Daumen drücken.
Mit besten Grüßen,
Rüdiger v. Versen