Arbeitsaufenthalt bei der Ombili-Stiftung

Vom 31. Mai bis 11. Juni besuchten vier Mitglieder unseres Freundeskreises zu einem Arbeitsaufenthalt die Ombili-Stiftung. Im Vordergrund standen Beratungen mit dem Management und den namibischen Mitgliedern des Stiftungsvorstandes zur derzeitigen Situation und der Entwicklung der San Gemeinschaft.

 

Infolge unwetterbedingter Verspätung am Frankfurter Flughafen und Problemen bei der Einreise durch den namibischen Zoll wegen der mitgebrachten warmen Kinderbekleidung war bereits die Anreise verzögert und aufregend.

 

Am ersten Sonntag besuchten wir gemeinsam mit den Managern Kassie Karstens und Joao Ndumba und den beiden San-Mitarbeiterinnen des Büros die Dörfer, Werkstätten und das Kulturzentrum.

 

Sehr eindrucksvoll sind die Veränderungen der Dorfstrukturen mit größeren Wohnbereichen, Gärten um die Häuser, weiteren Feldern und ebenso die Sauberkeit auf dem gesamten Stiftungsgelände.

 

Leider hatten vor einigen Wochen Grashoppers, eine kleinere Heuschreckenart, alle Pflanzen im Stiftungsgarten abgefressen und es musste neu angepflanzt werden.

Bei Morgentemperaturen von nur 1 Grad waren einige Kälteschäden sichtbar. Dennoch konnten die ersten Tomaten geerntet werden.

 

Im Kulturzentrum ging es u.a. um die Optimierung des Angebotes für die Besucher.

 

Zu Wochenbeginn gab es eine erste umfangreiche Beratung mit dem Managementteam und dem namibischen Stiftungsvorstandsmitglied Andrè Struwig, auch zur Vorbereitung der Sitzung des Stiftungsvorstandes.

 

Unser Freundeskreismitglied Ralf Werk kümmerte sich vorrangig um die Vorbereitung des Aufbaues der Photovoltaikanlage und hatte vor Ort Absprachen mit Vertretern der  für den Aufbau infrage kommenden Firmen. Robert Porst, der Ombili zum ersten Mal besuchte, unterstützte ihn dabei und half mit seinem Wissen bei der Klärung buchhalterischer Fragen.

 

Nach wie vor werden wegen der enorm hohen Stromkosten die Mahlzeiten für die Kindergarten,- Schul- und Internatskinder in gusseisernen Kesseln im Freien zubereitet.

 

Joao Ndumba zeigte bei einer Rundfahrt über die Farm nicht nur die Camps für die Rinderherde sondern informierte dabei ebenso über den Grasbestand.

 

Der namibische Präsident hatte am 24. Mai den Dürrenotstand für sein Land ausgerufen. Die Situation ist sehr ernst. Seit Wochen und Monaten ist für viele Menschen in Namibia eine Unterversorgung mit Nahrungsmitteln ein gravierendes Problem. Erste Todesfälle wurden in der namibischen Presse mitgeteilt.

 

Bei Ombili ist derzeit ein guter Grasbestand für die über 100 Rinder verfügbar und Luzerne und weitere Futterpflanzen wurden als Reserve eingelagert.

 

Am 6.Juni fand die Sitzung des Stiftungsvorstandes statt, die mit einem Rundgang durch die Dörfer und den Garten begann. Nach der Begrüßung informierte die Direktorin über die Situation der Ombili Grundschule. Ein großes Problem sind aus unserer Sicht die unzureichenden Leistungen der Schüler und die sehr hohen Durchfallquoten.

 

Diese Leistungsdefizite setzen sich in den Sekundarschulen fort und die Zahl der Schulabbrecher steigt. Möglichkeiten zu schaffen, diesen Jugendlichen dennoch eine Ausbildung und berufliche Entwicklung zu ermöglichen, ist eine große Herausforderung für die Verantwortlichen im Land. Die Chancen dazu sind bisher gering.

 

In meinem Beitrag informierte ich die Stiftungsmitglieder über unseren Freundeskreis und unsere Tätigkeit zur Unterstützung im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe in den 24 Jahren seit der Gründung unseres gemeinnützigen Vereins. Auch wies ich erneut darauf hin, dass wir nicht in der Lage sind, die Ausfälle an Unterstützung durch die Auflösung des Northeimer Ombili Freundeskreises zu kompensieren und bereits jetzt über die Grenzen unseres Möglichen hinaus agieren. Auch wurde eine bessere Kommunikation mit den namibischen Vorstandsmitgliedern und ihr Beitrag zur Entwicklung der Stiftung und der finanziellen Unabhängigkeit thematisiert. Anfang Juli werden sich die namibischen Vorstandsmitglieder erneut  treffen um die anstehenden Fragen einer Lösung zuzuführen.

 

Am Samstag kauften wir in der Gemeindehalle von 8.30 Uhr bis 21.30 Uhr Kunsthandwerk von den Gemeindemitgliedern auf. Am Sonntag wurde es in unsere fünf leeren Koffer und zusätzlich in Pakete für den nächsten Schiffscontainertransport gepackt.

 

Die mitgebrachte neue und sehr gut erhaltene warme Kinderbekleidung und Mützen und Schals für die Erwachsenen fand am Montagnachmittag im Pepshop viele neue Besitzer.

 

Einige Fotos sollen meine Ausführungen verdeutlichen.

 

Dank allen Unterstützern der San-Gemeinschaft, auch den Touristen, die nach dem Besuch der Stiftung Spenden überweisen.

 

Mit herzlichen Grüßen

Dr. Frauke von Versen

Vorsitzende

Freundeskreis Ombili Berlin-Brandenburg e.V.

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